Kapitel 3. Javaprojekte mit Eclipse

3.1. Grundeinstellungen

Zunächst einmal sollte man dafür sorgen, dass die Sourcecodes grundsätzlich von den erzeugten Class-Files getrennt bleiben. Hierfür ändert man im Dialog „Windows - Preferences“ den Source-Folder-Name auf „src“ und die Output-Location auf „bin“.

Abbildung 3.1. Preference – New Project

Für WebServices ist es evtl. sogar besser das Output-Verzeichnis gleich so einzustellen, dass alles Class-Files dort landen, wo der Applicationserver sie erwartet („WEB-INF/classes“). Das kann man aber auch in der Project-Preferences für jedes Projekt getrennt einstellen.

Abbildung 3.2. Properties – Build output folder

3.1.1. Classpath-Variablen

Außer der Laufzeit-Bibliothek muss man bei praktisch jedem Projekt andere Bibliotheken mit einbinden. Da diese bei jedem Entwickler auf unterschiedlichen Pfaden installiert sein können, benutzt man sogenannte Classpath-Variablen.

Abbildung 3.3. Preferences – Classpath Variables

Im Projekt werden so nur symbolische Namen gespeichert, die jeder Entwickler auf seine lokale Installation anpassen kann. Braucht man z.B. „servlet.jar“ von Tomcat, dann wird sie im Projekt als „TOMCAT_HOME/common/lib/servlet.jar“ referenziert. Wo Tomcat dann genau installiert ist, wird vom Entwickler selbst festgelegt in dem er den Wert von TOMCAT_HOME entsprechend seiner lokalen Installation einstellt.

3.1.2. Versionierte Namen

Wenn man in einem Team entwickelt und relativ neue Technologien im Einsatz hat, dann ändern sich Versionen der zugehörigen Bibliotheken sehr schnell. Damit nicht das heillose Chaos ausbricht und seltsame Effekte auftreten, die auch noch von einem zum anderen Teammitglied unterschiedlich ausfallen, ist es sehr wichtig, dass alle immer die gleichen Versionen alle Komponenten verwenden.

Deshalb empfehle ich immer Namen für Bibliotheken zu verwenden, die schon im Namen die Versionsnummer enthalten. z.B. „castor-0.4.1.jar“. Wenn alle Bibliotheken auch so im Projekt referenziert werden, ist sichergestellt, dass alle das Gleiche verwenden.

3.1.3. Erweitern der Dokumentation

Man kann die eingebaute Dokumentation sehr leicht erweitern mit eigenen Texten erweitern. Zum einen lassen sich alle mit JavaDoc erzeugten API-Dokumentationen direkt einbinden. Das gilt zu allererst natürlich für das Java-SDK selbst, aber dann natürlich auch für alle im Projekt benutzten Bibliotheken.

Zum anderen können Plugins ihre Dokumentation nahtlos integrieren, als Beispiel gibt's im Download-Bereich diesen Artikel auf als Plugin, wo durch er eben in der Eclipse Hilfe erscheint.

Abbildung 3.4. Properties für eine Bibliothek

Um die Möglichkeiten voll auszunutzen, sollte man zu jeder verwendeten Bibliothek (JAR-File) die entsprechende API-Dokumentation, sowie den Sourcecode (soweit verfügbar) zuordnen. Wenn man ein komplettes JDK installiert inklusive Source erkennt Eclipse das automatisch. Für alle individuellen Bibliotheken ordnet man über die Properties eines jeden JARs (erreichbar über das Kontextmenü) die Dokumentation und das Source-Archiv zu.

Entsprechend wird auch die API-Dokumentation des eigenen Projekts mit eingebunden:

Abbildung 3.5. Properties – eigene Dokumentation einbinden

So vorbereitet liefert den Druck auf Shift-F2 jederzeit die Dokumentation zum Objekt unter dem Cursor, genauso wie F3 das betreffende Sourcefile öffnet.