Kapitel 6. Eclipse und J2EE

Um WebServices mit Eclipse zu entwickeln sind mehrere Plugins empfehlenswert. Das Tomcat-Plugin von Sysdeo ist für einfache Projekte mit Tomcat als Applicationserver gut geeignet. Da ich später mit Tomcat als Container WebServices entwickeln und debuggen möchte, wird es in diesem Projekt verwendet. Wesentlich mehr Funktionalitäten liefert aber das Lomboz-Plugin von ObjectLearn. Es ist primär hilfreich beim Entwickeln von EJB-Applicationen, hat aber auch ein paar Funktionen für WebServices.

Schließlich kann optional noch das Plugin JBOSS-IDE verwendet werden, um XDoclet mit etwas mehr Komfort zu steuern. Ich werde beide Arten vorstellen „zu Fuss“ per Ant-Script und mit JBOSS-IDE.

6.1. Tomcat-Plugin von Sysdeo

Zunächst wird das ZIP-Archiv in die Verzeichnishierarchie von Eclipse entpackt. Nach dem Neustart von Eclipse läßt sich das Plugin unter „Windows / Preferences“ konfigurieren:

Abbildung 6.1. Tomcat-Plugin Konfigurieren

Die wichtigsten Einstellungen sind:

  • Tomcat-Version
  • Tomcat-Home-Verzeichnis
  • Tomcat-Konfigurationsdatei

Damit kann das Plugin bereits benutzt werden. Unter „Windows / Customize Perspective“ aktiviert man nun in der „Debug-Perspective“ das Tomcat-Plugin:

Abbildung 6.2. Tomcat-Plugin aktivieren

Nun erscheinen in der Toolbar drei neue Buttons über die man Tomcat direkt unter Eclipse starten und stoppen kann.

Das interessante daran ist, dass man so eine komplette WebApplication inklusive Tomcat debuggen kann. Man kann also ohne weiteres in die Methoden des TestServlets einen Breakpoint setzen und wenn man nun mit einem Browser das Servlet aufruft, bleibt der komplette Request genau in der Servlet-Methode stehen.

6.1.1. Projekt als „Tomcat-Projekt“

Wenn man ein Project neu anlegt ist fortan Tomcat-Projekt neben Java-Projekt als neuer Projekttyp verwendbar. Ein bestehendes Projekt läßt unter „Projekt-Properties“ zum „Tomcat-Projekt“ machen:

Abbildung 6.3. Tomcat-Projekt Einstellungen

  • Zunächst muss „Ist ein Tomcat Project“ angekreuzt sein.
  • Bei Anwendungs URI wird der Context-Pfad eingetragen mit dem der Tomcat-Context an gelegt werden soll.
  • Wenn „Kann .XML aktualisieren“ angekreuzt ist, dann wird der Tomcat-Context automatisch in die server.xml eingetragen.
  • „WAR file for export“ legt den Namen des WAR-Files fest, wenn das Projekt exportiert wird. Der Name ist allerdings ein absoluter Pfadnamen, d.h. der Pfad verweist direkt auf das Verzeichnis in das deployed werden soll.

Wenn alles so vorbereitet ist, dann ist im Kontextmenü des Projekts ein zusätzlicher Eintrag vorhanden:

  • Abbildung 6.4. Tomcat-Projekt Optionen im Kontextmenü

    Das WAR[3]-File läßt sich ausliefern.
  • Der Context in der Tomcat-Konfigurationsdatei kann entfernt bzw. aktualisiert werden.
  • Die Tomcat-Bibliotheken können auf Knopfdruck alle zum Projekt hinzugefügt werden.
  • Es wird ein Arbeitsverzeichnis erzeugt, welches die aus JSP-Seiten erzeugten Servlets aufnimmt (wozu das gut ist, sieht man später unter ).

Fussnoten

[3] (W)eb-(A)pplication-A(R)chive